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Wie Thaiboxen ein Leben verändert hat
Thaiboxen ist eine Lebensphilosophie. – Foto: Pixabay
Ein thailändischer Geschäftsmann hat schon viel durchgemacht, aber er zog aus jedem Rückschlag seine Lehren und versuchte, danach besser zu werden.
Chatri Sityodtong ist Unternehmer und Milliardär, der eine Vielzahl erfolgreicher Firmen sein eigen nennt.
Doch bevor er den Höhepunkt des Erfolgs in der Geschäftswelt erreichte, war der Thai ein kleiner Junge, der Muay Thai (Thaiboxen) lernte.
Er hat sein ganzes Leben lang Kampfkunst praktiziert, und dieser Sport vermittelte ihm Wissen und Weisheit.
Tatsächlich stammen viele von Chatris Lebensprinzipien aus Erfahrungen, die er während seiner Ausbildung zum Kämpfer gemacht hat.
Als Kind lernte er unter Mentor Yodtong Senanan vom Sityodtong Boxcamp in Pattaya die Wege der Kunst der acht Glieder.
Seitdem hat er die Lehren immer beherzigt.
Von seiner Kindheit in extremer Armut in Thailand über seine Zeit an der Harvard Business School bis hin zu immensen finanziellen Erfolgen an der Wall Street und der Gründung eines der größten Sportmedienhäuser Asiens hat Chatri sein Leben nach den Prinzipien der Kampfkunst aufgebaut. Integrität, Demut, Respekt, Ehre, Mut, Disziplin und Mitgefühl sind diese Pronzipien, sagte Chatri.
Noch heute praktiziert der jetzt 48-Jährige Thaiboxen und viele andere Kampfkünste.
Alter ist nur eine Zahl
Viele Jungen und Mädchen beginnen schon früh mit Thaiboxen. Der Sport ist in Thailand eine Lebenseinstellung. Auch Ältere üben diesen Sport aus. Daher glaubt Chatri, dass Kampfkunst für alle Altersgruppen geeignet ist.
Konsequentes Training bietet viele Vorteile. Die Kämpfer erfahren allgemeine Verbesserungen des geistigen und körperlichen Wohlbefindens. Die allgemeine Gesundheit wird ebenso verbessert wie Sportlichkeit, geistige Herausforderung und Konzentration.
Für Chatri wurde Thaiboxen Teil seines Lebens, als er sich in die Sportart regelrecht verliebte.
„Ich war sofort beeindruckt von der Schönheit, der Kraft und der Anmut von Muay Thai“, sagte er. „Im Leben wählen wir nicht, was oder wen wir lieben. Liebe geschieht auf magische Weise, als ob sie irgendwie in den Sternen des Schicksals steht. Ich wusste es damals noch nicht, aber dieser erste Trainingstag entzündete ein Feuer in meiner Seele, das für immer den Verlauf meines Lebens veränderte.“
Lernen durch Erfahrung
Einer der wichtigsten Aspekte eines wahren Kampfkünstlers ist es, jeden Tag besser sein zu wollen. Für Chatri ist dies ein Mantra, das er sein ganzes Leben ständig wiederholt.
„Wir sollten uns immer bemühen, jeden Tag das Beste aus uns herauszuholen.“
Chatri lernte das durch seine Praxis im Thaiboxen und bei der Kampfkunst im Laufe der Jahre. Aber bei ihm geht es um mehr als nur um Engagement.
„Ein Mann ist nicht das, was er besitzt. Ein Mann ist das, was er liebt“, sagte er. „Liebe ist wirklich eine komische Sache. Mehr als 30 Jahre später trainiere ich immer noch fast jeden Tag Muay Thai.“
Chatri, der beinahe tagtäglich seine Liebe zum Training und zu den Kampfkünsten bekundet, sagte, jeder Tag sei eine Chance, sich selbst zu verbessern. Da Thaiboxen viele einzigartige Lektionen biete, gebe es ständig etwas zu lernen.
Jede nachfolgende Trainingseinheit unterscheidet sich von der vorherigen. Sobald man sich auf diese unglaubliche Reise begeben, wird man ein Student des Lebens.
Entdecken, wer man ist
Menschen spielen ihre Fähigkeiten oft herunter, sei es aufgrund mangelnden Vertrauens oder nur, weil sie die Grenzen ihrer Fähigkeiten nicht vollständig verstehen. Das Training in Thaiboxen setzt dieses Wissen frei.
Chatri hatte eine schwere Kindheit. Er stand vor vielen unterschiedlichen Hürden, von denen er dachte, dass er sie niemals überwinden würde. Von der Ausbildung als Thaiboxer, die ihn bis zur Erschöpfung forderte, bis hin zur Überwindung der Armut durch bloße Willenskraft und Entschlossenheit, hat Chatri seine wahrgenommenen persönlichen Grenzen durchbrochen und sich selbst beigebracht, dass nichts unmöglich ist.
„Das Training war brutal, die Intensität verrückt. Jeder Tritt fühlte sich an, als stünde mein Bein in Flammen. Da meine Lungen nach Sauerstoff ächzten und brannten, musste ich mich einige Male hinausschleichen und mich auf der Toilette übergeben“, erinnerte er sich an die Tage, in denen er mit dem Thaibox-Training begann.
„Ich weiß nicht einmal, wie ich einen zwölf Kilometer langen Lauf, 15 Runden Säcke schleppen, Sandsackarbeit, Liegestütze, Situps und anderes an meinem ersten Tag überlebt habe. Am Ende dieses Tages waren meine Schienbeine und Füße verletzt, angeschlagen, und geschwollen.
Mein Körper schien an jeder Stelle durch den Schmerz gebrochen, aber mein Geist jubelte vor Freude.“
Erfolgskonzept Scheitern
Zu den größten Ängsten der Menschen gehört die Furcht vor dem Scheitern. Die meisten Menschen haben Angst, neue Dinge auszuprobieren, weil sie denken, dass sie nicht gut darin sind. Oder sie machen sich darüber Sorgen, was andere denken könnten.
Für Chatri ist Scheitern einfach ein Teil des Weges zum Erfolg. Es ist nur eine Zwischenstation, um besser zu werden.
Ob im Thaibox-Fitnessstudio, zu Hause, in der Schule oder im Büro, man sollte das Scheitern immer als Lernmöglichkeit betrachten, da jede Erfahrung auch immer eine Lektion bereithält, aus der man lernen kann.
Trotz aller Hürden und Hindernisse, die Chatri in seinem Leben überwinden musste, war er entschlossen, erfolgreich zu werden und seine Familie aus der Armut zu befreien. Thaiboxen lehrte ihn, seine Ängste und Selbstzweifel zu überwinden und seine Träume zu verwirklichen.
Laut Chatri muss man immer für sich selbst Verantwortung übernehmen, weil man nur so über sich selbst hinauswachsen kann.
„Als ich ungefähr 13 oder 14 Jahre alt war, befand sich mein Notendurchschnitt im unteren Drittel meiner Klasse. Ich habe nie gelernt. Ich bekam oft Ärger. Ich wurde wegen Raufens suspendiert. Einmal wurde ich sogar verhaftet, weil ich in der Cafeteria eine Schlägerei angefangen hatte. Und ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich ins Büro des Rektors gerufen wurde, weil das so oft passiert ist“, sagte Chatri.
„Das Verrückteste war wohl, dass ich immer die Umwelt für meine Probleme verantwortlich gemacht habe. Es war immer die Schuld der anderen und nie meine. Zum Glück wurde mir eines Tages klar, dass ich das Problem war.
Das hat mir die Augen geöffnet und gab mir die Gelegenheit, aus meinen vielen Fehlern, Fehltritten und Misserfolgen zu lernen, zu wachsen und mich weiterzuentwickeln.“
Bangkok Post