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Waffen – Lebensgefahr im Einkaufszentrum

Terminal 21: Mulmiges Gefühl beim Einkauf – Foto: TIP-Archiv

Nach und nach werden die Einkaufszentren wieder öffnen. Nach den schrecklichen Ereignissen Anfang des Jahres werden einige Leute die Einkaufszentren mit gemischten Gefühlen betreten – mit Corona hat das ungute Gefühl nichts zu tun.

In weniger als zwei Monaten wurden 34 Menschen getötet und sechs weitere verletzt. Das macht Leuten, die in Einkaufszentren shoppen gehen Angst, und die Regierung steht vor der schwierigen Aufgabe, solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Am 9. Januar wurden drei Menschen, unter ihnen ein erst zwei Jahre alter Junge, von einem Schulrektor erschossen, der bei einem Überfall auf ein Goldgeschäft in einem Einkaufszentrum in Lopburi außerdem vier Personen verletzte.

Weitaus tragischer war der Amoklauf am 8. Februar im Terminal 21 in Nakhon Ratchasima, als ein Soldat ein Massaker verübte und 29 Menschen tötete. 58 wurden verletzt. Der Amokläufer wurde erschossen und war der 30. Tote an diesem schwarzen Tag.

Die Öffentlichkeit hatte den Amoklauf noch nicht vergessen, da fielen schon wieder Schüsse. Dieses Mal am 18. Februar in einer Klinik für kosmetische Chirurgie in Bangkoks Einkaufszentrum Century Movie Plaza. Ein Mann erschoss seine Ex-Frau und verletzte eine weitere Frau.

Noch mehr Menschen wären am 27. Februar in Central Rattanathibet ums Leben gekommen, wenn die Polizei nicht eingegriffen hätte, um einen Mann mit Waffengewalt aufzuhalten, der im Streit mit seiner Frau das Feuer eröffnet hatte. Diesmal wurde niemand verletzt.

Weitere Morde und Mordversuche gab es vorerst nicht – auch weil wegen der Corona-Krise die Einkaufszentren geschlossen wurden.

Die oben genannten Vorfälle haben die Strafverfolgungsbehörden dazu veranlasst, die Mängel in Thailands Waffengesetzgebung zu untersuchen und herauszufinden, weshalb viele Männer zu Waffen greifen, um ihre Probleme zu lösen.

Einfach zu kaufen

Obwohl es entsprechende Gesetze gibt, die den Kauf von Schusswaffen regeln, ist es für die Leute in der Praxis nicht allzu schwierig, eine Waffe zu erwerben, sagte Jirabhop Bhuridej, Chef der Crime Suppression Division (CSD).

Schuld daran sind staatliche Waffenverkaufsprojekte und Geschäfte über soziale Netzwerke.

Projekte, die von Polizei- und Militäreinheiten sowie einigen Behörden des Innenministeriums durchgeführt werden, ermöglichen den kostengünstigen Verkauf von Waffen an Polizisten und Soldaten.

„Die Mängel bei der Waffenkontrolle beginnen hier“, sagte Jirabhop und fügte hinzu, dass einige Polizeichefs ihren Mitarbeitern erlauben, Waffen zu verkaufen, wenn sie die Waffe fünf Jahre lang in ihrem Besitz hatten.

Obwohl diese Projekte darauf abzielen, Waffen für Polizisten erschwinglicher zu machen, weil sie diese wie eine Privatperson vom eigenen Geld kaufen müssen, sollten Schusswaffen doch eigentlich nur verkauft werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist. Außerdem sollte das nur einer kleinen Gruppe von Polizeibeamten vorbehalten sein, sagte er.

„Ich persönlich sehe diesen Verkauf nicht als notwendig an“, sagte Jirabhop. „Der wird nur dazu führen, dass mehr Waffen importiert werden, was bedeutet, dass das Risiko steigt.“

Der illegale Verkauf von Waffen über soziale Netzwerke ist ein weiteres Problem. Die CSD ist sich dessen bewusst und arbeitet daran, Übeltäter zu verhaften, aber Jirabhop gab zu, dass es keine leichte Aufgabe sei, sie alle festzunehmen.

Das Internet ist auch zu einer wichtigen Informationsquelle für die Herstellung von Waffen sowie zu einem Kommunikationskanal zwischen Verkäufern und Käufern geworden.

„Ich kann sagen, dass Leute in der Lage sind, gute Waffen herzustellen“, sagte Phakkhaphong Phongphetra, Chef der Bangkoker Polizei. „Es ist nicht schwer, Materialien zu finden. Das ist nicht schwierig.“

Von Kaliber .22, .38 und .9 mm bis hin zu Kaliber .45 sei online alles verfügbar, fügte er hinzu.

Um den Handel einzudämmen, arbeiten Beamte mit Logistikunternehmen zusammen, um Transporte und Lieferungen nicht lizenzierter Waffen abzufangen. Kürzlich führte der Hinweis eines Unternehmens zur Festnahme von Verdächtigen in 36 Zielgebieten, sagte Phakkhaphong.

Trotz vieler Erfolge bei Razzien werden Millionen von Waffen heimlich erworben. Laut Small Arms Survey, einem in Genf ansässigen Netzwerk, das sich gegen die illegale Verbreitung von Schusswaffen einsetzt, lag die Zahl der nicht registrierten Waffen in Thailand im Jahr 2017 bei vier Millionen. Fast sechs Millionen kommen hinzu, die registriert worden sind.

Thailand wird in Asien als Land mit der höchsten Anzahl von Waffen in Privatbesitz eingestuft, berichtete das Zentrum und fügte hinzu, dass durchschnittlich 15 von 100 Menschen im Land eine Waffe besitzen.

Am 12. Oktober 2017 hat die Nationalversammlung das Waffengesetz geändert, das Auswanderern in Thailand den Besitz und die Verwendung von Waffen verbietet. Außerdem unterliegen seitdem auch Schalldämpfer, Gummigeschosse, Feuerwerkskörper und Bang-Fai-Raketen dem Waffengesetz.

Nach diesem kann die Bedrohung Dritter mit einer Waffe, Kugeln, Sprengstoff oder Bomben eine Gefängnisstrafe von bis zu 20 Jahren nach sich ziehen.

Aggressives Verhalten

Die Motive, die die Nachfrage nach Waffen steigern, sind ebenfalls bedenklich, sagte Jirabhop.

Viele Waffenbesitzer haben beleidigendes und feindliches Verhalten ihrer Umgebung in sich hineingefressen, angefangen von Familienstreitigkeiten und Mobbing bis hin zu aggressivem Verhalten, die sie in den Medien sehen.

Er sagte, bei ernsthaften Konflikten mit dem Chef oder Partner oder sogar bei hohen Schulden könnten diese Leute dann auf die Idee kommen, eine Waffe zu benutzen.

Armeechef General Apirat Kongsompong gab zu, dass der Soldat, der in Nakhon Ratchasima 29 Menschen getötet hatte, von seinem befehlshabenden Offizier und den Verwandten dieses Offiziers misshandelt worden war.

Die Polizei vermutet, dass der Täter, der seine Ex-Frau in einem Einkaufszentrum in Bangkok erschoss, die Tat aus Eifersucht beging.

Bei dem Schulrektor, der den tödlichen Goldraub in Lopburi durchführte, ist das allerdings nicht so einfach. Hier gibt es widersprüchliche Berichte. Er behauptete zunächst, er habe den Überfall begangen, um etwas Spannendes zu erleben. Später änderte er die Geschichte und meinte, finanzielle Probleme gehabt zu haben. Geklärt ist damit aber nicht, weshalb ein Schulrektor kaltblütig Menschen erschoss.

Selbst kleine Streitereien unter Autofahrern geben inzwischen Anlass zur Sorge, denn in einigen dieser Fälle werden Argumente mit dem Einsatz von Schusswaffen untermauert.

„Ein Autofahrer kann das Feuer eröffnen, nur weil ein anderer Autofahrer sein Auto geschnitten hat“, sagte Jirabhop und fügte hinzu, dass Maßnahmen gegen diese aggressiven Personen ergriffen werden müssen, selbst wenn sie behaupten, mit einflussreichen Personen vernetzt zu sein.

„Die örtliche Polizei kann diese Fälle an den CSD weiterleiten, wenn sie Angst hat, mit diesen Fahrern umzugehen“, sagte er.

Jirabhop schlug auch vor, strengere Kontrollen bei Personen durchzuführen, die eine Waffe registrieren wollen, unabhängig davon, wer diese Personen sind. Die Behörden müssen wissen, „ob ihre Charaktereigenschaften den Waffenbesitz erlauben“, sagte er.

„Rennen, verstecken, kämpfen“

Diese drei Wörter sind für die Leute von entscheidender Bedeutung, um sich selbst zu schützen, wenn erneut ein Amokläufer wie in Nakhon Ratchasima auftritt.

Das erste, was man tun sollte, ist, vom Tatort zu fliehen. Wenn man nicht entkommen kann, sollte man sich verstecken und das Handy ausschalten, sagten Polizeibeamte.

Wenn man vom Angreifer konfrontiert wird, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich zu wehren.

„Wo auch immer Sie hingehen, achten Sie immer auf Ausgänge und Notausgänge, da Sie nie wissen werden, wann etwas Schlimmes passieren wird“, schrieb Polizeiinspektor Sirirat Piankaewin auf Facebook.

„Ihr Leben hat höchste Priorität. Sehen Sie bei der Tat nicht zu. Zeichnen Sie diese Ereignisse nicht mit Ihrem Smartphone auf.“

Die Menschen werden in die Strategie „Rennen, verstecken, kämpfen“ und andere Notfallmaßnahmen eingeführt, um tragische Ereignisse einzudämmen.

Die erste Gruppe, die an dieser Schulung teilnahm, waren Führungskräfte und Mitarbeiter des Impact Exhibition and Convention Center in Nonthaburi. Sie brauchen die Schulung, weil an diesem Ort viele Veranstaltungen stattfinden, sagte Piyarat Suparatana, Chef der Abteilung für Patrouillen und Spezialoperationen.

Bangkok Post / Wassayos Ngamkham

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