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Bangkok muss Hauptstadt bleiben

Foto: TIP-Archiv

Soll Bangkok seinen Status als Hauptstadt verlieren? Die Debatte darüber, ob Thailands Hauptstadt verlegt werden soll, flammte wieder auf, nachdem Indonesiens Präsident Joko Widodo kürzlich bekannt gab, dass er die Hauptstadt seines Landes von Jakarta in den Osten der Insel Borneo verlegen wird.

Die rasche Expansion, die hohe Bevölkerungsdichte und die Bodenabsenkung in Jakarta in den letzten Jahren haben zu wirtschaftlichen, ökologischen und sicherheitstechnischen Bedenken geführt, die Widodo zu diesem Plan gezwungen haben.

„Die Bürde, die Jakarta derzeit trägt, ist zu schwer, weil die Stadt das Zentrum für Regierung, Wirtschaft, Finanzen, Handel und Dienstleistungen ist“, sagte er.

Angesichts der Tatsache, dass Bangkok ähnlich überfüllt, verschmutzt und vom Untergang bedroht ist, haben viele Thais das Problem der Verlegung der Landeshauptstadt in sozialen Medien angesprochen.

Sowohl in Bangkok als auch in Jakarta leben mehr als zehn Millionen Menschen, die die gleichen Probleme wie Verkehrsstaus, Umweltverschmutzung und soziale Spannungen haben.

Neu ist das alles nicht. Brasilia ist vermutlich das bekannteste Beispiel. 1960 wurde Brasilia die brasilianische Hauptstadt und löste Rio de Janeiro ab. Der Grund waren Dezentralisierung und Förderung des Binnenlandes.

Ein anderes Beispiel ist Burma. 2005 wurde die Hauptstadt von Rangun ins 300 Kilometer entfernte Naypyitaw verlegt. Als offizieller Grund wurde eine bessere Erreichbarkeit aus allen Landesteilen angegeben.

Nach der Ankündigung von Widodo forderten der Rektor der Rangsit-Universität und der frühere Parlamentssprecher Arthit Ourairat die thailändische Regierung auf, diesem Beispiel zu folgen, und verwiesen auf die zunehmende Verkehrsdichte der Hauptstadt und die Notwendigkeit, die Entwicklung des Landes zu gewährleisten, indem es dezentralisiert wird.

Es gab gemischte Reaktionen auf die vorgeschlagene Verlegung der Hauptstadt. Die meisten waren sich jedoch einig, dass Bangkok viel zu viele Probleme hat, die behoben werden müssen.

Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass die Idee einer Hauptstadtverlegung diskutiert wird. Vor fast 20 Jahren beauftragte die Regierung von Thaksin Shinawatra ein Institut mit dieser Frage. Dieses Institut ist heute als Nationaler Rat für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (NESDC) bekannt. Es wurde der Plan geprüft, ob es möglich ist, dass die Hauptstadt nach Nakhon Nayok umzieht, einer Provinz, die etwa 100 Kilometer von Bangkok entfernt liegt.

Nachdem Bangkok 2011 bei der Jahrhundertflut von massiven Überschwemmungen schwer getroffen worden war, schlugen einige Abgeordnete der damaligen Regierungspartei Phuea Thai Party vor, dass das Institut eine weitere Studie durchführen sollte. Bangkok sei aufgrund seiner Senkrate von zwei Zentimetern pro Jahr extrem hochwassergefährdet, was durch den Klimawandel noch gefährlicher werde.

Vor zwei Jahren beauftragte die Militärregierung den NESDC, die Möglichkeit zu prüfen, Regierungsbüros von Bangkok nach Chachoengsao im Osten des Landes zu verlegen.

Zum Guten oder Schlechten sind diese Vorschläge nie umgesetzt worden.

Es scheint tatsächlich unmöglich, Regierungsbüros oder gleich die gesamte Hauptstadt Bangkok in eine andere Provinz zu verlegen. Solche Schritte erfordern Investitionen, die sich das Land nicht leisten kann. Darüber hinaus wurden bereits Hunderte Milliarden Baht für den Ausbau des Schienenverkehrsnetzes und anderer Infrastruktur in Bangkok ausgegeben.

Bangkoks Status als Hauptstadt beizubehalten, bedeutet jedoch nicht, die vielen Probleme ungelöst zu lassen, da es Lösungen gibt, die es wert sind, in Betracht gezogen zu werden.

Zuallererst müssen Behörden aufhören, blind vor sich hinzuarbeiten, sondern gemeinsam und integriert wirksame Maßnahmen und Politik für die Entwicklung der Stadt umsetzen.

Man sollte sich ernsthaft bemühen, Wachstum und Wohlstand auch in andere Provinzen zu leiten. Zu diesem Zweck müssen sowohl die administrative als auch die wirtschaftliche Macht dezentralisiert und die Mittelzuweisungsmethoden der Regierung von oben nach unten geändert werden.

Darüber hinaus sollten maßgeschneiderte Stadtentwicklungspläne für die Provinzen erstellt werden, um sie in das im Bau befindliche Hochgeschwindigkeits- und zweigleisige Schienennetz einzubinden und die Anbindung zu optimieren.

Die Hauptstadt muss nicht umziehen. Es braucht vielmehr ein besseres Management, eine gute Vision und eine wirksame Politik der Regierung.

Erschienen in der TIP-Ausgabe 2019-10

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