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Flughafenpläne hängen in der Luft

Suvarnabhumi müsste dringend ausgebaut werden. – Foto: Pixabay

Die Auseinandersetzungen um die Expansion des Flughafens Suvarnabhumi nehmen kein Ende.

Die Regierung General Prayuth Chan-ocha versucht verzweifelt, die Wirtschaftsflaute zu bekämpfen. Gleichzeitig ist diese Regierung aber nicht unschuldig, was die jahrelange Verzögerung beim Ausbau des Flughafens Suvarnabhumi betrifft.

Die Entwicklung ist Teil des Ziels, Thailand zu einem Luftverkehrsknotenpunkt in Südostasien zu machen, da die Zahl der Flugreisenden sprunghaft ansteigt und erhebliche Einnahmen für das Land und seine Nachbarn generiert.

Die Flughafenbetreiberin Airports of Thailand (AoT) freute sich anfangs über eine rasche Zunahme der Reisenden. Inzwischen ist der Flughafen jedoch mit mehr als 45 Millionen Fluggästen total überlastet.

Pro Tag übersteigt die Anzahl der Passagiere die Kapazität um 175.000 Fluggäste. Das hat direkte Auswirkungen auf den Komfort. Beispielsweise ist die Zahl der Fluggastbrücken 70 Prozent geringer als die der abfliegenden Maschinen. Das zwingt die Passagiere dazu, Shuttlebusse zu ihrem Flugzeug zu nehmen, anstatt einfach nur mittels Fluggastbrücke an Bord eines Flugzeuges zu gehen.

Die Überlastung hat verständlicherweise zu Beschwerden von Passagieren geführt, denn diese erwarten auf dem Flughafen Suvarnabhumi noch andere Unbill. So kommt es immer wieder zu langen Schlangen an der Passkontrolle. Das könnte abschreckend wirken.

Nicht zuletzt das führt dazu, dass Touristen, insbesondere aus China, Thailands größtem Tourismusmarkt, begonnen haben, nach günstigeren Kurzstreckenzielen mit besserem Service wie Vietnam zu suchen.

Der Flughafen Suvarnabhumi, der bei seiner Eröffnung vor 13 Jahren als Weltklasse-Einrichtung angepriesen wurde, verlor etwas an Glanz, als Skytrax ihn auf Platz 46 der besten Flughäfen der Welt platzierte. Zu den besten Flughäfen der Welt gehört er damit wohl eher nicht. Auf Rang eins rangiert Changi in Singapur. Wer in Changi landet, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das sollte so deutlich gesagt werden.

Die Situation beeinträchtigt nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit von Suvarnabhumi, sondern damit auch den Tourismus, der für das thailändische Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine so wichtige Rolle spielt. Bis zu 20 Prozent macht der Tourismus am BIP inzwischen aus.

Trotz der dringenden Notwendigkeit, den Flughafen zu modernisieren, hat die AoT bei der Flughafenerweiterung nur geringe Fortschritte erzielt, da der Konflikt um den Bau eines zweiten Terminals bereits seit Monaten andauert.

Während die AoT das 42-Milliarden-Baht-Projekt, das auch als nördliche Flughafenerweiterung bekannt ist, in der Nähe der Autobahn Bangkok-Chonburi errichten will, fordern die Gegner, dass der ursprüngliche Masterplan für den Bau des neuen Terminals südlich des Flughafens eingehalten wird.

Der Streit ist komplexer geworden, da er sich nicht nur auf Design und Ort zu konzentrieren scheint, sondern auch Zweifel an einer verborgenen politischen Agenda hinter der Entscheidung der AoT aufkommen lässt.

Kritiker

Gegner, angeführt vom Siamesischen Architektenverband, haben sich gegen den Expansionsplan nach Norden ausgesprochen, da sie nicht davon überzeugt sind, dass er die beste Lösung für Passagiere und Fluggesellschaften ist. Sie vermuten auch, dass das Projekt zugunsten bestimmter Privatunternehmen durchgeführt wird.

Verbandspräsident Ajaphol Dusitnanond hat der AoT vorgeworfen, die Einnahmen aus dem Nicht-Luftverkehr zu erhöhen, indem sie den Geschäftsbetreibern Platz im neuen Terminal einräumt und dieses quasi zweckentfremdet.

„Sie wollen Geld verdienen, indem es eine Ausschreibung für einen weiteren Duty-Free-Shop geben soll“, sagte Ajaphol.

Er fragte, warum die AoT den Rat des Nationalen Rates für wirtschaftliche und soziale Entwicklung ignoriert habe, wonach es nicht notwendig sei, das zweite Terminal im Norden zu bauen, da die Regierung den Flughafen U-Tapao in Rayong an der Ostküste ausbauen und mit Suvarnabhumi durch eine Schnellbahn verbinden will.

Es wird erwartet, dass die Verknüpfung der beiden Flughäfen die Überfüllung von Suvarnabhumi lindert. Die Regierung treibt ihr U-Tapao-Expansionsprojekt voran. Der Flughafen in der Nähe von Pattaya soll laut Prognosen in ca. 15 Jahren jährlich um die 60 Millionen Passagiere abfertigen.

Dennoch besteht Verkehrsminister Saksayam Chidchob auf der Notwendigkeit des neuen Terminals. Um den Konflikt weiter zu schüren, hat die AoT zudem beschlossen, ihren Masterplan anzupassen und das neue Terminal nördlich des Flughafens zu errichten.

Dies ärgert die Gegner noch mehr. Zu ihnen gehört auch Samart Ratchapolsitte, ehemaliger stellvertretender Gouverneur von Bangkok, der für öffentliche Arbeiten und Verkehr zuständig ist. Er sagte, der neue Standort sei aufgrund vieler „technischer Probleme“ unangemessen.

Für das Terminal sind 14 Flugzeugstellplätze vorgesehen. Es kann jedoch schwierig werden, mehr zu bauen, sollte sich hierfür die Notwendigkeit ergeben.

Automatisierte Personentransportsysteme (APMs) zur Verbindung des ersten und des zweiten Terminals können leicht zu Verwirrung bei Reisenden führen, da zwei APM-Routen auf erhöhten bzw. unterirdischen Ebenen verlaufen müssen.

Die Erweiterung des Flughafens Richtung Norden wird auch den Verkehr auf der Autobahn erhöhen und die Notwendigkeit des Baus einer neuen Schnellstraße zwischen der Srinakarin Road und Suvarnabhumi nach sich ziehen, die 37 Milliarden Baht kosten wird.

Gute Entscheidung

Verkehrsminister Saksayam argumentierte jedoch, dass der Masterplan geändert werden könne, um den wachsenden Anforderungen in der Luftfahrtindustrie zu entsprechen, und zitierte AoT-Präsident Nitinai Sirismatthakarn, der sagte, dass sogar die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation einer gelegentlichen Anpassung der Flughafenentwicklungspläne zustimme.

Die UNO-Behörde schlug vor, den Plan alle fünf Jahre an die sich ändernden Bedingungen der Branche anzupassen, sagte Nitinai.

Die AoT werde ihren Masterplan nicht überarbeiten, sondern nur einige Verbesserungen vornehmen, betonte er.

„Das südliche Terminal ist noch in Planung“, sagte Nitinai. „Wir gehen einfach zuerst in den Norden, bevor wir unsere Reise im Süden beenden.“

Nitinai bestritt, dass das nördliche Terminal nur für Einzelhändler und Geschäfte gebaut werde. Vielmehr hätten die Passagiere einen großen Vorteil.

Sie würden nicht länger durch lange Wartezeiten an der Passkontrolle oder an den Gepäckförderbändern enttäuscht werden und müssten auch keine Shuttlebusse zu den Flugzeugen nehmen, sagte er. Reisende könnten über Fluggastbrücken zu den Maschinen gelangen, da sich neben dem neuen Terminal 14 Stellplätze befinden werden, die 94 Flüge pro Stunde bedienen sollen.

Die nördliche Lage ist auch gut für die Anreise zum Flughafen geeignet, da sie neben der Autobahn mit dem Airport Link verbunden ist. Die Hochbahn führt von Phaya Thai in Bangkoks Innenstadt nach Suvarnabhumi und soll in Zukunft Anschluss an die Schnellbahn haben, die Suvarnabhumi mit den Flughäfen Don Mueang und U-Tapao verbindet.

Nach seiner Fertigstellung wird dieses zweite Terminal 40 Millionen mehr Passagiere pro Jahr abfertigen können. In Kombination mit dem bestehenden Terminal und dem Satellitenterminal 1 wird die Kapazität des Flughafens auf 115 Millionen pro Jahr gesteigert, sagte Nitinai.

Die AoT müsse den Bau beschleunigen, weil „eine Baugenehmigung heutzutage eine Wartezeit von drei oder vier Jahren bedeute, sagte Verkehrsminister Saksayam.

Politisches Motiv?

Trotz der Notwendigkeit eines Ausbaus des Flughafens und aller damit verbundenen Vorteile äußerten Kritiker immer noch Zweifel.

Ihr Hauptanliegen betrifft die Transparenz. Die Behauptung, dass die AoT ein neues Gewerbegebiet für Ladenbetreiber errichten wolle, kommt laut Beobachtern zustande, weil King Power, einer der mächtigsten Konzerne Thailands und ein „großer Sponsor“ der Bhumjaithai Party ist. Verkehrsminister Saksayam ist Mitglied dieser Partei.

King Power hält zudem die alleinige Konzession für den Betrieb der Duty-Free-Geschäfte auf Suvarnabhumi sowie drei weiteren Flughäfen des Landes. Die Lizenz für dieses Monopol ist erst kürzlich verlängert worden. Ein lukratives Geschäft, um es einmal vorsichtig zu formulieren.

Übersetzung eines englischsprachigen Artikels aus der Bangkok Post.
Erschienen in der TIP-Ausgabe 2020-2.
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