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Baht außer Rand und Band
Foto: TIP-Archiv
Die thailändische Zentralbank ist inzwischen über den Wechselkurs besorgt und macht sich Gedanken darüber, wie sie den weltweiten Aufschwung des Baht bremsen kann. In den USA wird unterdessen genau beobachtet, ob ein Grund unfairer Währungspolitik vorliegt.
Mitarbeiter der thailändischen Zentralbank haben letzten Monat ihre mündlichen Interventionen intensiviert. Der Banker Don Nakornthab sagte, das „besorgte“ Währungspolitikkomitee überlege, wie der weitere Aufschwung des Baht aufgehalten werden kann. Er wies auch auf die Möglichkeit einer Zinssenkung hin.
Der Baht ist im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent gegenüber dem Dollar gestiegen. Damit ist der Baht die am schnellsten gestiegene Währung der Welt. Angesichts der Geschichte Thailands mit Leistungsbilanzüberschüssen und nahezu rekordverdächtigen Währungsreserven gilt der Baht als sicherer Hafen.
Der starke Anstieg der Währung droht jedoch die diesjährige starke Abkühlung der exportorientierten Wirtschaft zu verstärken.
„Derzeit sind verbale und physische Interventionen und die genaue Überwachung ausländischer Baht-Konten Optionen für die Zentralbank. Kapitalkontrollen sind jedoch unwahrscheinlich“, sagte Roong Sanguanruang, Marktanalyst bei der Bank of Ayudhya.
Die Intervention auf dem Devisenmarkt sei aufgrund der wachsenden Kritik in den USA nicht so einfach wie zuvor.
Thailand wurde im Mai im Halbjahresbericht des Finanzministeriums als wichtiger Handelspartner aufgeführt, was eine stärkere Kontrolle seiner Währungspolitik signalisierte.
Die Bank of Thailand hat bereits Vorwürfe der Währungsmanipulation zurückgewiesen und erklärt, dass sie keinen unfairen Handelsvorteil anstrebe.
Don sagte, er wisse nicht, welche Schritte zur Begrenzung der Währung ergriffen werden könnten, und fügte hinzu, dass eine Option darin bestehen könnte, die Banken aufzufordern, die kurzfristigen Finanztransaktionen von nicht in Thailand lebenden Personen strenger zu gestalten.
Die Zentralbank beließ die Fremdkapitalkosten bei 1,75 Prozent und senkte ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum, da der Handelskonflikt zwischen den USA und China die Konjunkturaussichten des Landes verschlechterte.
Erschienen in der TIP-Ausgabe 2019-8
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