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Kautschukfabriken in Udon Thani

Kautschuk hat einen sehr penetranten Geruch – Foto: Pixabay

Die Verschmutzung durch zwei Kautschukfabriken quält die Bewohner des Bezirks Nong Na Kham von Udon Thani seit sieben Jahren. Eine lokale Aktivistengruppe erreichte 2017 eine vorübergehende Stilllegung der Anlagen, doch als die Fabriken wiedereröffnet wurden, kehrten Gestank und Umweltverschmutzung zurück.

Aktivisten versuchen jetzt noch einmal, für die endgültige Schließung der Kautschukfabriken zu sorgen. Dann könnten zwölf Dörfer aufatmen.

Die Anwohner gründeten ein regionales Aktivismus-Netzwerk namens Chia und organisierten ein öffentliches Forum, um die durch die Anlagen verursachten Probleme zu diskutieren.

„Bevor die Fabriken gebaut wurden, hatten die Dorfbewohner geglaubt, es handle sich um eine Handschuh- und eine Sojamilchfabrik. Da hatte niemand etwas dagegen“, sagte Suphaphon Baolophet, Mitglied der örtlichen Aktivistengruppe.

2012 wurden die Dorfbewohner zu einem Treffen eingeladen, um sie über den Bau der beiden Fabriken in der Nähe des Dorfes zu informieren. Es bestand die Hoffnung, dass die Anlagen die lokale Wirtschaft fördern und Arbeitsplätze schaffen würden.

„Zuerst waren alle froh, dass die Fabriken so nahe bei ihren Häusern standen“, sagte Suphaphon.

Die beiden Kautschukfabriken wurden 2013 fertig gestellt und in Betrieb genommen.

Schon bald begannen sich die Bewohner zu beschweren, dass die Fabriken einen in der Nase beißenden Gestank verbreiteten, der für viele unerträglich wurde.

Gestank und Schmutzwasser

„Die einst saubere Luft in unserer Gemeinde wurde durch Gestank und das saubere Wasser durch Abwasser aus den Fabriken beeinträchtigt. Darunter leiden auch unsere Reisfarmen“, sagte Somsi Photsriphrom, ein 65 Jahre alter Dorfbewohner aus Champa im Bezirk Nong Na Kham.

Die Reisfelder seiner Familie wurden letztes Jahr mit Abwasser aus den Kautschukfabriken überschwemmt. Beamte des Umweltamtes von Udon Thani testeten den Boden und stellten fest, dass der Salzgehalt über dem Standard lag.

„Rund drei Rai unserer Reisfarm wurden geschädigt, und die Fabrik zahlte uns etwa 7000 Baht als Entschädigung. Aber das hat den Schaden nicht wirklich gedeckt“, beschwerte sich Somsi.

Die Bewohner von Nong Na Kham beschweren sich auch darüber, dass das Wasser des Baches Huai Sok Prong, der Hauptwasserquelle der Region, grün geworden ist.

„Wir haben keine andere Wahl, als das Wasser aus dem Huai Sok Prong als Quelle für unser Leitungswasser zu verwenden“, sagte Dorfbewohner Khomsak Chanchampa. „Wir müssen beiden Unternehmen signalisieren, verantwortungsbewusster zu sein.“

Beweise sammeln, Beschwerden einreichen

Die betroffenen Anwohner begannen schon 2014 mit der Organisation einer Protestgruppe und reichten mehrere Beschwerden bei unterschiedlichen Behörden und beim Gouverneur von Udon Thani ein. Aber gegen den Gestank wurde nichts unternommen.

Im Jahr 2017 beschloss die Gruppe, sich mit der Umweltbehörde zusammenzuschließen, um ein Gemeinde-Forschungsteam zu gründen, das die Auswirkungen der durch die Fabriken verursachten Umweltverschmutzung untersucht.

Ein in der Umgebung der Kautschukfabriken durchgeführter Test ergab, dass der vom Ventilator des Kautschukofens abgegebene Geruch höher war als normal. Der Test ergab einen Ozongehalt von 158 Einheiten, der den Standardwert von 100 Einheiten überschritt. Die Feinstaub-Emissionen lagen ebenfalls über den Grenzwerten.

Die Umweltbehörde leitete die Testergebnisse im März 2017 an den Gouverneur von Udon Thani weiter.

Das Gesundheitsamt Ban Nong Na Kham im Stadtbezirk untersuchte die Auswirkungen des üblen Geruchs, der zwischen August 2016 und Januar 2017 aus den Fabriken strömte.

„Die Gesundheitsdienste vor Ort stellten fest, dass Menschen hauptsächlich an trockenen Schleimhäuten in Mund und Nase, Brennen im Hals, Kopfschmerzen, brennenden Augen und Hautausschlägen litten. Die Leiden nehmen zu, wenn sich der Gestank aus der Kautschukfabrik intensiviert“, hieß es in dem Bericht.

In dem Report wurde auch festgestellt, dass der Gestank während der Nacht besonders stark wurde und insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen, Senioren und Kleinkinder zu schaffen machte.

Als Reaktion auf die Ergebnisse ordnete der Gouverneur von Udon Thani im April 2017 eine vorübergehende Schließung der beiden Fabriken an. Als die Anlagen einen Monat später wieder in Betrieb genommen wurden, kehrten für die Anwohner die alten Leiden und Probleme zurück.

„Mehrere Behörden haben festgestellt, dass die Kautschukfabriken die Gemeinde schädigen, aber es gibt rechtliche Lücken, die mit der Gewährung von Konzessionen beginnen und bis zu Inspektionsverfahren reichen“, sagte Kiticha Thaniniam, eine Vertreterin des Forschungsteams der Gemeinde. „Die Maßnahmen, den Betreiber zur Rechenschaft ziehen zu können, sind vage. Die Regierung sollte das ernst nehmen.“

Die Protestgruppe brachte ihre Beschwerden schließlich auf die nationale Ebene. Sie reichte im Büro des Premierministers eine Beschwerde ein, die im August 2018 eine Untersuchung unter der Leitung von Inspektor Pong-in In-khao auslöste.

Das Büro riet den Unternehmen, den Gesundheitszustand der in der Nähe lebenden Bewohner zu überprüfen. Außerdem wurde die Umweltschutzkontrollbehörde angewiesen, die Luftqualität einmal im Jahr zu bewerten. Die örtliche Umweltschutzbehörde wurde zudem angewiesen, die Wasserqualität in dem nahe gelegenen Bach zu untersuchen.

Trotz dieser Maßnahmen wurden die Anwohner weiterhin von Gestank und Verschmutzung durch die Kautschukfabriken gequält.

Neuer Vorstoß

Am 20. und 21. Januar dieses Jahres organisierte das Chia-Netzwerk ein öffentliches Forum, um die durch die Fabriken verursachten Probleme zu erörtern und Empfehlungen abzugeben. An der Veranstaltung nahm Pramote Thanyaphuet teil, Udon Thanis stellvertretender Provinzgouverneur.

„Ich mache mir Sorgen um die Dorfbewohner, weil das Problem ziemlich groß und jetzt national bekannt ist“, sagte er auf der Veranstaltung.

Pramote gibt zu, dass die Nähe der Fabriken zu den Häusern der Menschen mehrere Probleme verursacht. Er meinte, dass eine erhöhte Produktion in den Fabriken bedeuten könnte, dass sich die Situation weiter verschlechtert.

„In Wahrheit wollen die Menschen in Udon Thani diese Fabriken nicht“, sagte er und fügte hinzu: „Wenn wir das Problem mit der Umweltverschmutzung nicht lösen können, sollte es hier keine Kautschukfabriken geben.“

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